• Inklusion

Engagement Global für Alle?!

Daniel Montua 0

Im Rahmen des openTransfer CAMP Inklusion, durchgeführt in Kooperation mit der Aktion Mensch, wurde zur Blogparade „Barrierfreiheit im Netz“ aufgerufen. Eine gute Gelegenheit einmal über unsere Erfahrungen und Strategien in diesem Themenfeld zu berichten – hatten wir ja eine mangelnde fachliche Diskussion zu diesem Thema bereits in diesem Beitrag bemängelt.

„…ach ja…und das Ganze muss bitte auch noch barrierefrei sein!“

Das ist sicherlich ein Satz, der häufiger zwischen Auftragnehmern und den ausführenden Agenturen fällt und eines der Kernprobleme ganz gut beschreibt. Entweder sehen Kunden das Thema als lästige zusätzliche Anforderung, mit der sie sich nur ungern beschäftigen oder aber Dienstleister sind zu wenig sensibilisiert und bringen keine einschlägige Erfahrung mit. So entfällt dann schnell eine strategische Planung der digitalen Angebote, bei der die Anforderungen zur Barrierefreiheit von Anfang an berücksichtigt werden.

Engagement Global ist als öffentliche Einrichtung zur Umsetzung der sogenannten BITV (Barrierfreie-Informationstechnik-Verordnung)  verpflichtet und dem wollen wir – so gut es geht - auch gerecht werden.

Eine möglichst sauber programmierte Website, Bilder mit entsprechenden Beschreibungen für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen, aber auch gut aufbereitete Dokumente, die wir zum Download in unserer Mediathek bereitstellen, gehören mittlerweile zu den Standards.

Als wir mit unseren Aktivitäten auf Facebook und Twitter anfingen, stellten wir uns auch hier die Frage, wie wir Inhalte von externen Social Media Plattformen (auf die wir keinen Einfluss haben), barrierearm anbieten können. Es entstand unser Social Media Newsroom, der alle Aktivitäten auf einer Seite bündelt und durch entsprechende Screenreader gelesen werden kann.

Als ersten Einstieg haben wir auch zwei Videos in Gebärdensprache produziert, die unsere Organisationsziele und die Funktionen unserer Website verdeutlichen. Die Produktion dieser Videos und der Austausch mit unserem gehörlosen Dienstleister waren unglaublich bereichernd und haben uns motiviert weiter an diesem Thema zu arbeiten.

Warum so kompliziert?

In unserem Arbeitsumfeld werden sehr gerne Fremdwörter und Fachbegriffe verwendet, die nicht nur für Menschen mit Beeinträchtigungen schwer zu verstehen sind. Daher bauen wir unser Textangebot in Leichter Sprache weiter aus. Gemeinsam mit speziell geschulten Redakteurinnen erstellen wir Texte, die dann von einer Prüfgruppe getestet werden. In dieser Prüfgruppe sind unter anderem Menschen mit Beeinträchtigungen. Wie sieht ein Text in Leichter Sprache dann konkret aus? Als Erklärung für die sperrige Formulierung „Globale Ziele für nachhaltige Entwicklung“ schreiben wir dann zum Beispiel: „Entwicklung soll so ablaufen, dass Menschen auch in Zukunft gut auf der Welt leben können.“

Sicherlich können wir uns noch verbessern und die barrierefreien Angebote weiter ausbauen, aber immerhin wurden wir mit 96 von 100 Punkten als „sehr gut zugänglich“ durch den BITV (Barrierfreie-Informationstechnik-Verordnung) getestet.

0 Kommentare

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Einen Kommentar schreiben