Kooperation von Engagement Global mit der Bundeswehr

Christian Braun 0 17Ziele Bildung Entwicklungszusammenarbeit

Christian Braun arbeitet seit sieben Jahren bei Engagement Global in der Außenstelle Hamburg, die er seit 2019 leitet. Er ist Teil eines Teams aus den Außenstellen in Berlin, Hamburg und Leipzig, die im Rahmen des Programms Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland (EBD) Veranstaltungen mit der Bundeswehr organisieren. Christian Braun verantwortet dabei Veranstaltungen an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg, an der die Führungskräfte des höheren Dienstes ausgebildet werden. 

Christian Braun arbeitet seit sieben Jahren bei Engagement Global in der Außenstelle Hamburg, die er seit 2019 leitet. Er ist Teil eines Teams aus den Außenstellen in Berlin, Hamburg und Leipzig, die im Rahmen des Programms Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland (EBD) Veranstaltungen mit der Bundeswehr organisieren. Christian Braun verantwortet dabei Veranstaltungen an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg, an der die Führungskräfte des höheren Dienstes ausgebildet werden.

Dr. Christian Braun, Leiter der Außenstelle Hamburg

Wie kam es zu der Kooperation mit der Bundeswehr?

Die Kooperation gab es schon vor der Gründung von Engagement Global und zwar mit InWEnt (Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH). Damals gab es Tagungshäuser von InWEnt in der Nähe von Bundeswehr-Standorten. Durch den Austausch konnten Bundeswehr-Angehörige etwas über Entwicklungszusammenarbeit erfahren, wenn auch viel informeller als es heute der Fall ist. Nachdem InWEnt in der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) aufgegangen ist, wurde die Kooperation von Engagement Global fortgeführt.

Warum ist die Kooperation mit der Bundeswehr so wichtig?

Bei der Bundeswehr erreichen wir überwiegend Menschen, die bislang nicht oder nur kaum mit entwicklungspolitischen Themen in Kontakt kamen. Die Themen, die wir vermitteln, wie Nachhaltigkeit im Sinne der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDG), haben dabei zum einen Relevanz im Arbeitskontext, zum anderen aber auch eine Bedeutung für das Privatleben der Teilnehmenden. Wenn in den Evaluationsbögen nach den gemeinsamen Bildungsveranstaltungen von den Soldatinnen und Soldaten zurückgemeldet wird, dass man sich nun konkrete Handlungsoptionen überlegt hat, wie man nachhaltiger agieren kann, dann ist das ein großer Erfolg. Da die Bundeswehr hierarchisch organisiert ist, erfüllen die von uns geschulten Führungskräfte auch eine Funktion als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in die Bundeswehr hinein.  

Wie gestalten sich die Seminare bei der Bundeswehr inhaltlich und methodisch?

In unseren Seminaren wird die Entwicklungszusammenarbeit praktisch vorgestellt. Wie funktioniert sie, was bewirkt sie, was gibt es für Beispiele und vor allem, wie trägt sie durch Krisennachsorge und Krisenprävention zu einem nachhaltigen Frieden bei. Ziel ist es, dass die Soldatinnen und Soldaten in ihren Auslandsmissionen wissen, wer ihnen auf zivilgesellschaftlicher Seite gegenübersteht und sich somit ein Austausch entwickeln kann.

Bei der Bundeswehr gibt es oft viel Informationen in kurzer Zeit, zumeist in Form von PowerPoint-Präsentationen. Wir haben dagegen viele Module, wie unser Brettspiel zu den SDG und unser fünfstündiges Planspiel, die den Perspektivwechsel und das persönliche Erlebnis in den Vordergrund stellen. Diese Formate werden sehr gerne angenommen, sodass sich festhalten lässt, dass die Bundeswehr definitiv bereit ist für Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE).

Welchen besonderen Moment gab es in der Zusammenarbeit?

Ein Moment, der immer wieder besonders ist, ist, wenn man merkt, dass man die Gruppe mit seinen Themen erreicht hat, wenn es Pausengespräche dazu gibt und die Situation im Seminar lockerer wird. Gerade die Gespräche mit einzelnen Soldatinnen und Soldaten sind teilweise sehr bewegend. Die Erfahrungen, die in den Auslandsmissionen gemacht wurden, insbesondere in Afghanistan, lassen viele der Soldatinnen und Soldaten nicht los. Die Soldatinnen und Soldaten lernen, sich und ihre Kameraden, wenn notwendig, auch mit Waffengewalt zu verteidigen. Wenn darüber berichtet wird, sind das Momente, in denen deutlich wird, wie verschieden Lebenswelten sein können.

 

Der SDG-Seminarraum in Delitzsch

Wie ist die Resonanz innerhalb der Bundeswehr auf unsere Angebote, gibt es da viel Interesse?

Zumeist gibt es zu Beginn des Seminars eine gewisse Skepsis. Zum Ende hin ist dann das Interesse geweckt und wir werden gefragt, was wir noch für Veranstaltungen anbieten können. Oft werden wir auch gefragt, ob unsere Bildungsmaterialien gekauft werden können, da sie das SDG-Spiel gerne für sich privat oder die Schulen ihrer Kinder hätten. Ein weiteres Highlight ist auch der Seminarraum in der Unteroffizierschule (USH) in Delitzsch, der nun ein SDG-Seminarraum ist. Der Wunsch dazu kam von der USH selbst und nun werden die SDG in jeder Veranstaltung, die dort stattfindet – zumindest durch Infomaterial an den Wänden – sichtbar.

 

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