Unterstützung und Empowerment für junge Engagierte

Janni Umlauf 0 Bildung trifft Entwicklung Ehrenamt Weltwärts

Janni Umlauf leistet Beratung, Coaching und ist neben vielen anderen Projekten seit 2016 bei „Bildung trifft Entwicklung“, seit 2018 zuständig für „Junges Engagement“, bei dem zurückgekehrte Freiwillige in ihrem zivilgesellschaftlichen Engagement unterstützt werden. Janni nutzt kein Pronomen, versteht sich als nicht-binär und setzt sich für antirassistische, feministische und queere Perspektiven ein.

Janni Umlauf leistet Beratung, Coaching und ist neben vielen anderen Projekten seit 2016 bei „Bildung trifft Entwicklung“, seit 2018 zuständig für „Junges Engagement“, bei dem zurückgekehrte Freiwillige in ihrem zivilgesellschaftlichen Engagement unterstützt werden. Janni nutzt kein Pronomen, versteht sich als nicht-binär und setzt sich für antirassistische, feministische und queere Perspektiven ein.

Janni Umlauf. Foto: BpBbundesfotoKurc

1. Welche Impulse oder neue Ideen hast du vom Jubiläumsfestival in Göttingen mitgenommen?

Das Jubiläumsfestival in Göttingen hat einen schönen und spannenden Raum sowie Möglichkeiten der Vernetzung, des Lernens, des Empowerment und des gemeinsam kritischen Denkens und Handelns angeboten. Natürlich wurde auch gefeiert und die Menschen hatten eine Menge Spaß – das darf gern zusammengedacht werden!

Auf dem Festival sind zahlreiche und verschiedene Perspektiven aufeinandergetroffen und wurden mit inhaltlichen Impulsen zusammengebracht. Bildung trifft Entwicklung, CHAT der WELTEN und das Junge Engagement haben dabei einen nachhaltigen und handlungsorientierten Beitrag geleistet. Mehr als 65 Workshops mit insgesamt rund 2.000 Teilnehmer*innen konnten in diesen drei Tagen umgesetzt werden. Das motiviert mich, weiter zu machen und neue Angebote für zurückgekehrte Freiwillige zu entwickeln. Der Bedarf und die Nachfrage sind auf jeden Fall da. Die Motivation, sich mit kritischen Fragestellungen und antirassistischen Themen zu beschäftigen, ist immens hoch gewesen und sollte weiter gefördert werden.

Persönlich fand ich auch den Austausch mit Entscheidungsträger*innen wichtig und ich hoffe auf weitere Gespräche und konkrete Umsetzungen, um globales Lernen und Handeln weiter in die Gesellschaft zu tragen und dort als festen Bestandteil des Alltags zu etablieren. Nur wenn wir auch strukturelle und gesellschaftliche Unterstützung haben, ist Engagement auf persönlicher Ebene sinnvoll und kann zu Lösungen für Krisen, Konflikte und Herausforderungen der Zeit beitragen! 

2. Hast du etwas gelernt, dass dir dabei hilft, die BtE-Themen lebensnah und passend zu Zielgruppen – die ja sehr unterschiedlich sein können – zu vermitteln?

Die Vielfältigkeit der Zielgruppen zu erfahren und zu berücksichtigten ist wichtig, wenn wir emanzipatorische Bildungsformate entwickeln und durchführen wollen. Raum geben und achtsam sein ist hier sehr zentral. Das Mitdenken von Awareness-Konzepten und Safer Spaces für BIPoC* und Flinta* muss weiter in unsere Arbeit eingebaut werden, um ein respektvolles Lernen auf wirklicher Augenhöhe zu fördern.

 Hautnah mit jungen Menschen zusammen zu arbeiten und für einige Tage in einem Mini-Kosmos zu leben, zu essen, zu feiern, bringt mich und meine Arbeit sehr nah ran. Ich habe erfahren, dass junge Menschen sehr motiviert sind und es an uns liegt, passende und attraktive Angebote zu schaffen und an ihren Interessensfeldern anzuknüpfen, um direkte Unterstützung und Empowerment zu ermöglichen. Dazu müssen wir auf die jungen Menschen und ihre Forderungen hören, sowie ihnen direkte Verantwortung übertragen und sie ihre Wirksamkeit spüren lassen. Und ganz persönlich habe ich auch erfahren, was es bedeutet in einem starken Team zu arbeiten. Alle haben überall mit angepackt! Nur gemeinsam konnten wir ein so erfolgreiches Programm umsetzen, was mich sehr freut und dankbar macht.

3. Was wünschst du BtE für die kommenden 10 Jahre?

Ich erhoffe mir ein weiteres Zusammenwachsen von Weltwärts und BtE / Junges Engagement und hoffe, dass sich viele Menschen bei uns engagieren und damit einen wichtigen Beitrag leisten. Ich hoffe auch, dass BtE kritisch bleibt, sich auf neue Inhalte und Methoden einlässt, verstärkt die eigenen Privilegien, Vorurteile und den eigenen Rassismus tiefer reflektiert und versucht auch strukturell abzubauen. Hier braucht es natürlich den Rückhalt und die (finanzielle) Unterstützung von staatlicher und politischer Seite, wie dem BMZ! In den vergangenen Jahren war es nicht immer einfach, aber ich schaue mit Hoffnung in eine inklusive Zukunft. Die Versprechen sind da – das Handeln möchte ich jetzt sehen!

Ein stärkeres Zusammenwachsen mit aktivistischen Strukturen sehe ich als wichtige Stärke und hoffe, dass wir so in Bildungsveranstaltungen die Stimmen und Kämpfe aus dem Globalen Süden sichtbarer und lauter machen können. Es geht uns darum Menschen zu mobilisieren, wir sollten also mit vielen Gruppen und Akteur*innen zusammenarbeiten! BtE hat schon viel erreicht und doch sehe ich noch viel Potenzial und freue mich auf Weiterbildungen und praxisorientierte Workshops, die klar feministische und antirassistische Bildungsinhalte transportieren und sich gegen jede Form der Diskriminierung positionieren!

4. Was sollte jemand unbedingt mitbringen als BtE-Referentin oder BtE-Referent?

Als BtE-Referent*in solltest du unbedingt eine Offenheit zum Lernen mitbringen. Wir bieten zwar „fertige“ Workshops und Inhalte an, lernen aber durch die Begegnungen der Teilnehmenden und der eigenen Auseinandersetzung mit dem Thema selbst immer viel dazu. Auch sollten wir unsere Perspektiven stets in Frage stellen, uns Stimmen anhören, die hier noch nicht so laut sind und versuchen, möglichst macht-kritische Bildungsräume zu gestalten, die Platz für Handlungsideen und praktisches Arbeiten lassen. Wenn du in dir einen Funken spürst, der etwas gestalten möchte, dann ist es gut irgendwo anzufangen und etwas zu machen – Bildung trifft Entwicklung und Junges Engagement bieten dafür einen perfekten Rahmen, also mach mit und lasse aus dem Funken ein Feuer entstehen, an dem wir uns alle gemeinsam wärmen können!

 

*BIPoC* steht für: Black, Indigenous and People of Color.

*Flinta* steht für: Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nichtbinäre, trans und agender Personen.

Der angehängte Asterisk dient dabei als Platzhalter, um alle nicht-binären Geschlechtsidentitäten einzubeziehen.

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