Neues Augenzentrum in Ghana: Die mobile Friends Eye Clinic
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Die Idee für diese mobile Klinik entstand bereits 2020, als ein ghanaisches Ärzteteam unter schwierigen Bedingungen mit kleinen Autos alle 14 Tage zu Outreach-Programmen fuhr und in einfachen Räumen operierte. Herr Hasselmann kam die Vision eines besser ausgestatteten mobilen Augenheilkundezentrums, das direkt vor Ort operieren könnte.
Die Umsetzung dauerte einige Jahre: Im November 2022 wurde ein Gelenkbus erworben, der dann in Weißenhorn (Neu-Ulm) umgebaut wurde. Der Bus bietet Platz für einen OP-Bereich und eine Werkstatt zur Brillenherstellung. Im Februar 2024 übernahm Engagement Global die Transportkosten für den Bus von Hamburg nach Ghana.
Wie geht es weiter?
Die mobile Augenklinik wird alle 14 Tage durch verschiedene Regionen Ghanas fahren und ihre Dienste anbieten. Die Bevölkerung wird über örtliche Krankenhäuser und -stationen informiert, sodass Patienten problemlos Zugang zur Behandlung erhalten können.
Eine Untersuchung dauert pro Patient etwa 10 bis15 Minuten, während eine Katarakt-OP (Grauer Star) etwa 30 Minuten in Anspruch nimmt und 240 Euro kostet. Die Kosten können über Krankenkassen abgerechnet werden, falls in einem Krankenhaus operiert wird; andernfalls müssen die Patienten selbst bezahlen oder Sponsor*innen übernehmen die Kosten. Dass es in Ghana Krankenversicherungen gibt, ist noch recht neu: Bis vor sechs Jahren gab es diese noch gar nicht. Das führte dazu, dass der Zugang zu medizinischer Versorgung für arme Menschen erschwert war.
Das Projekt der mobilen Augenklinik ist nicht nur eine medizinische Bereicherung für Ghana, sondern auch ein Beispiel für innovative Gesundheitsversorgung in entlegenen Gebieten. Wir wünschen dem Friends Eye Center und allen Beteiligten viel Erfolg bei ihrer wichtigen Arbeit.
Weiterführende Informationen zum Transportkostenzuschuss (TKZ)
Das Förderprogramm Transportkostenzuschuss (TKZ) von Engagement Global unterstützt Vereine und Stiftungen dabei, Güter wie medizinische Geräte, Krankenhausbedarf, Maschinen und sogar Fahrzeuge an Projekte im Ausland zu versenden. Der Transportkostenzuschuss deckt die Kosten des Transports von Sachspenden, wenn diese dazu dienen, die Lebensbedingungen besonders benachteiligter Bevölkerungsgruppen in einem Partnerland der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mittelfristig zu verbessern. Der Bus wird fortwährend mit medizintechnischen Geräten für die Augenheilkunde ergänzt und ist derzeit auf Reisen durch Ghana.
Autorin: Hirra Sonya Hafeez