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Globales Lernen auf der Landesgartenschau Eutin

Heike Kammer 0 Bildung Globales Lernen

Heike Kammer war als Referentin von Bildung trifft Entwicklung (BtE) auf der Landesgartenschau Eutin in Schleswig-Holstein, wo sie Kindern mit kreativen Methoden globale Themen näher brachte.

Kinder sitzten beim Basteln auf dem Boden
Basteln macht Spaß. Foto: Heike Kammer

Die Sonne scheint, die Blumen blühen und riechen gut, auf den Gemüse- und Kräuterbeeten des Küchengartens wachsen kleine grüne Pflanzen. Die gepflegtesten Gärten, die ich je gesehen habe. Mai 2016, die Landesgartenschau Eutin hat vor wenigen Wochen eröffnet. Für Kinder werden Bildungsveranstaltungen angeboten, unter anderem für Globales Lernen von Bildung trifft Entwicklung.

Eine Kindergruppe kommt lachend und schwatzend entlang des Küchengartens zum Holländerhaus. Hier habe ich schon meine Puppenbühne aufgebaut und erwarte die Kinder. Im interkulturellen Puppenspiel geht es heute um Freundschaft, um den Umgang mit Fremden, die von weit her zu uns kommen. Die Kinder entdecken sofort, dass jedeR Freundschaft braucht, niemand will weggeschickt oder ausgelacht werden.

Von den Erfahrungen aus meiner Zeit in Mexiko kann ich den Kindern etwas Neues zeigen und ihnen eine andere Perspektive auf das Thema eröffnen. Die kleine Puppenbühne habe ich von dort mitgebracht, wo ich für „peace brigades international“ im internationalen Friedensdienst tätig war. Im Süden Mexikos haben sich Teile der indigenen Bevölkerung organisiert, um ihr Land und ihre Rechte zurück zu gewinnen. Eine Strategie der Regierenden, um an der Macht zu bleiben, ist es, die Dörfer zu spalten, sodass die Leute gegeneinander kämpfen. Im Friedensdienst haben wir Puppentheater in diesen Dörfern aufgeführt, um Menschen wieder ins Gespräch miteinander zu bringen. Die Puppen-Hasen Rodolfo und Mateo reisen nun schon viele Jahre mit mir, um mit Kindern zu Themen wie Freundschaft, Toleranz, Teilen oder Frieden zu arbeiten und ihnen das Leben in Mexiko näher zu bringen. 

Nach dem Theaterstück gehen wir in eine Hütte mit Tischen und Bänken zum Basteln. Jedes Kind darf sich aus einer Socke einen kleinen Freund oder Freundin basteln. Zum Glück hat uns die Landesgartenschau einen Heißkleber zur Verfügung gestellt, denn sonst wären in der kurzen Zeit die Figuren nicht fertig geworden. Einige Kinder spielen ganz spontan kleine Theaterszenen zu Freundschaft. Mein Plakat, das ich an den Holzlatten der Hütte befestigt hatte, wird zur Bühne. Die Kinder sind begeistert und gehen weiter zu den Spielplätzen.

Am nächsten Tag kommen Schulkinder der 1. Klasse. Sie haben das „Friedenstheater aus Mexiko“ gebucht. In diesem Stück helfen die Kinder den Figuren, einen Streit zu schlichten und erkennen: „Es ist ganz wichtig, in Frieden zu leben.“ Oder: „Wenn wir teilen, hat jeder was.“ Auch hier große Begeisterung: „Es hat ganz doll Spaß gemacht.“

Den Lehrerinnen und Erzieherinnen gebe ich noch Flyer von Bildung trifft Entwicklung mit und erkläre ihnen unser Programm. Sie hatten noch nie davon gehört, werden es weiter erzählen oder auch selbst wieder buchen.

Ich glaube es ist gut, dass wir unser Programm hier anbieten. Bildung trifft Entwicklung wird dadurch bekannter und Kinder erfahren mehr von der Welt. Bei den Kleinen geht es mir in erster Linie um Sensibilisierung, darum, die Situationen und Gefühle der Anderen ernst zu nehmen. Das können sowohl Nachbarkinder sein, als auch Menschen, die aus anderen Ländern zu uns kommen, oder weit weg von uns leben.

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