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Wie wir das Engagement von Vereinen unterstützen

Jeannette Spenlen 0 Beratung Mitmachzentrale Vereine

Bestimmt empfinden entwicklungspolitisch Interessierte Seminare, die Förderprogramme erklären und das Stellen von Anträgen besprechen, als sehr trocken und langweilig, dachte ich. So hat mich neulich die lebendige Atmosphäre bei einem Seminar in Stuttgart sehr angenehm überrascht.

Egal, ob Kampagnen, Veranstaltungen für die entwicklungspolitische Bildungsarbeit oder Auslandsprojekte: Vereine benötigen für die Umsetzung ihrer Ideen oft mehr Geld als sie selbst einwerben können. Finanzielle Förderprogramme unterstützen das ehrenamtliche Engagement der Vereine. Aber oft kennen die Engagierten diese Programme gar nicht oder nicht gut und nehmen die Förderungen daher nicht in Anspruch. Darum bietet Engagement Global auf Anfrage Informationen und Beratung an.

Checkliste

Die Mitmachzentale, bei der ich arbeite, informiert an Entwicklungspolitik Interessierte telefonisch, per Mail, im persönlichen oder auch in Gruppengesprächen nicht nur über Förderangebote bei Engagement Global, sondern auch über Finanzierungsmöglichkeiten durch Stiftungen oder durch Landesmittel. An uns wenden sich junge Menschen, Ältere, Vereine, Schulen und viele andere zivilgesellschaftliche Akteure, wenn sie Auslandsaufenthalte oder Auslandsprojekte planen, nach Referierenden für Veranstaltungen suchen oder zu entwicklungspolitischen Themen recherchieren. Und es kommen immer wieder Anfragen von Landesnetzwerken, die uns bitten, ihren Mitgliedern und anderen Interessierten das schwierige Thema der Fördermöglichkeiten zu erklären.

So haben wir von der Mitmachzentrale zusammen mit DEAB, dem Dachverband Entwicklungspolitik Baden- Württemberg sowie der SEZ (Stiftung Entwicklungszusammenarbeit des Landes Baden- Württemberg) zu einem Seminar nach Stuttgart eingeladen. Das Interesse war riesig, von den über 100 Anmeldungen konnten jedoch nur 30 Personen teilnehmen, um genügend Zeit für Nachfragen und Diskussionen zu haben. Die Teilnehmenden waren bunt gemischt: Jüngere und Ältere, Männer und Frauen, Einheimische und Menschen mit Migrationsgeschichte.

Zunächst stellte Herr Schill von der SEZ die Landesförderungen vor. Nach der Präsentation der Förderlandschaft ergaben sich lebhafte Diskussionen über den Sinn und Unsinn der Förderung bestimmter Projekte, z.B. Fahrräder in Deutschland zu sammeln oder in Deutschland hergestellte solarbetriebene Pumpen nach Afrika zu verschiffen. Sind diese Güter nicht auch auf dem lokalen Markt zu kaufen? Was ist der Vorteil, wenn diese Waren aus Deutschland geliefert werden? Bewirken die Lieferungen gesellschaftliche Veränderungen, die der breiten Gesellschaft zugutekommen? Das wurde kontrovers diskutiert.

4 Teilnehmer füllen Formulare aus
Anträge schreiben - gemeinsam geht es leichter

Am Nachmittag folgte ein Beitrag zu „Was ist ein Projekt und welche Förderungen gibt es?“ Dabei wurde betont, dass eine gute Projektkonzeption eine Voraussetzung ist, um die Antragstellung zu erleichtern. Der Weg von der Entstehung des Projekts, der Ausarbeitung des Konzepts mit den beteiligten Partnern, die Beantragung von Fördermitteln und die Projektdurchführung wurden ausführlich erläutert. Die lebendige Atmosphäre zeigte den großen Bedarf, sich über die eigenen Projekte auszutauschen und von den Erfahrungen der Anderen zu lernen. In den Pausen gab es dann für uns immer wieder kleine Beratungsgespräche mit den Teilnehmenden, die ihre Projektideen besprechen und reflektieren wollten. Der Bau einer Kindertagesstätte in Bolivien und ein Informationstag in Stuttgart zum Thema „Textil“ als Best-practise Beispiele veranschaulichten den Beitrag.

Am Abend brachte uns Frau Muguruzu, Fachpromotorin des DEAB, spielerisch nahe, wie ungleich weltweit der Konsum von Kakao und der Profit dieses Rohstoffs verteilt sind. Frau Muguruzu, gebürtige Peruanerin, stellte fest: „Es ist für mich auch wichtig, unter welchen Bedingungen der Kakao in Peru produziert wird. Vor allem interessieren mich das Konsumverhalten und die Preise in Deutschland. Und ein gutes Leben hier ist mir wichtig. Ich möchte gute und faire Produkte haben und nicht verzichten.“ Ihre Position, den Blick ganz auf die Wirtschaft hier und das eigene Handeln zu lenken, hat mich beeindruckt.

Am nächsten Tag wurden drei Förderprogramme konkret in Workshops vorgestellt. Und dann ging es in die praktische Arbeit: Kleingruppen diskutierten und schrieben Anträge. Hier war deutlich zu sehen, dass dies nicht immer so leicht von der Hand geht. Anschließend lobten alle die gute Übung, einen Antrag von der Beschreibung des Problems, der Zielgruppen bis hin zu den Maßnahmen und Aktivitäten zu durchdenken.

Und die Rückfragen zeigten, dass noch nicht alle entwicklungspolitisch Engagierten fundierte Erfahrungen mit Förderanträgen besitzen. „Jetzt habe ich keine Scheu mehr, Fragen zu stellen und meine Projektideen zu besprechen. Denn ich weiß, dass ich mich direkt an die Mitmachzentrale wenden kann, die mich je nach Thema dann weiterleitet“, meinte eine Teilnehmerin. Über diese Aussage haben wir uns sehr gefreut, denn unser Angebot der Erstberatung und die gezielte Weiterleitung an die Fachberatung haben ja das Ziel, entwicklungspolitisches Engagement zu unterstützen.

Schreiben Sie jetzt einen Kommentar: Welche Erfahrungen haben Sie schon mit der Beratung von Engagement Global gemacht? Oder welche Beratungsangebote würden Sie sich wünschen?

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