Die Zukunftscharta 2015, EINEWELT – eine Verantwortung. Bei diesem Titel ploppen gleich Fragezeichen bei mir auf. Ich mache mich also erst einmal auf der offiziellen Homepage kundig. Was ist denn bitte eine Charta? Aha. Nach dem Lateinischen bedeutet Charta 'Papierblatt'. Und für wen? Übergeben werden soll das Endprodukt dann an die Bundeskanzlerin Angela Merkel, nicht schlecht. Wer steckt da hinter? Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) initiierte die Charta zum Jahr der Entwicklungsarbeit 2015. Neue Nachhaltigkeitsziele, sogenannte Sustainable Development Goals (SDG) sollen in dieser Charta festgehalten werden. Eine staatliche Institution organisiert also ein Projekt mit dem Ziel eines Papierblatts für die Regierung, auf welchem Maßnahmen für eine bessere Welt festgehalten werden sollen? Hört sich ganz gut an. Handlungsspielraum gibt es auf jeden Fall – immerhin investiert Deutschland bisher nur 0,38 % seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) in die Entwicklungspolitik.
Einmal, als ich als BtE-Referentin in einer Grundschule das Thema Indianer im Regenwald hatte und wir herausfinden wollten, was denn Indianer eigentlich so essen, bemerkte ein Kind voller Enthusiasmus: „Oh, die essen ja das gleiche Obst wie wir, obwohl die so weit weg im Regenwald wohnen.“ Es war schön zu sehen, dass die Kinder trotz der fremden Kultur einen Bogen zu sich selber schlugen und gesehen haben, dass wir mit anderen Kulturen manchmal mehr Ähnlichkeiten haben als uns dies auf den ersten Blick erscheinen mag.
"Global" und "Bildung“: Diese beiden Begriffe gehören in unserer globalisierten Welt zusammen. Während das „Globale Lernen“ aus dem Bildungsalltag kaum mehr wegzudenken ist, hört man von „Global Citizenship Education“ hierzulande noch vergleichsweise wenig. Deshalb möchte ich dieses Konzept kurz erklären.